Name Parameter/Analyt
Glatte Muskel Antikörper
Beschreibung
Indirekter Immunfluoreszenz-Antikörpertest für das Screening und Titration zirkulierender Autoantikörper in menschlichem Serum zur Unterstützung der Diagnose und Behandlung verschiedener Autoimmunerkrankungen. Als reife Autoantikörper werden Antinukleäre-Antikörper (ANA), Anti-Mitochondrien-Antikörper (AMA) und Anti-Glattmuskel-Antikörper (ASMA) sowie Anti-Magen-Parietalzell-Antikörper (AGPCA) nachgewiesen.
Referenzbereich
negativ
1:40
Referenzbereich gültig ab
01.10.2020
Methode (Verfahrensprinzip)
Indirekter Immunfluoreszenz Test
Messgenauigkeit
(n=96) relative Sensitivität: 89-100% relative Spezifität: 100%
Literatur
1. Lidman K et al. Anti-actin specificity of human smooth muscle antibodies in chronic active hepatitis. Clin Exp Immunol, 1976, 24:266-72; 2. Murray P. Serum autoantibodies and uveitis. Br J Ophthalmol, 1986, 5:266-8; 3. Homberg JC et al. Drug-induced hepatitis associated with anti-cytoplasmic organelle autoantibodies. Hepatology, 1985, 5:722-7. 4. Zali D et al. Non-organ-specific autoimmunity in alopecia. Dermatologica, 1985, 171:12-5. 5. Cunningham AL et al. Antibody to G-actin in different categories of alcoholoc liver disease. quantification by an ELISA and significance for alcoholic cirrhosis. Clin Immunol Immunophathol, 1985, 34:158-64 6. Fusconi M et al. Anti-actin antibodies: a new test for an old problem. J Immunol Meth, 1990, 130:1-8.
Indikation (Untersuchungszweck)
Autoimmunhepatitis
Präanalytik
2 ml Serum gekühlt bei 2-8°C: maximal eine Woche tiefgefroren bei -20°C: länger als eine Woche
Probenmaterial
Serum
Analysendauer
3 Tage bis zu 1 Woche
Frequenz
2-3x/ Woche
Nachforderungsmöglichkeit der Analyse
1 Woche ab Einsendedatum
Störfaktoren
Stark hämolyisierte, lipämische oder mikrobiell verunreinigte Proben können die Leistung des Tests beeinflussen
Messgenauigkeit
(n=96) relative Sensitivität: 89-100% relative Spezifität: 100%
kinische Sensitivität
89-100%
kinische Spezifität
100%
Kreuzreaktionen
Autoantikörper könne durch Medikamente, Antibiotika und orale Kontrazeptiva aktiviert werden.
klinische Information
Antikörper gegen die glatte Muskulatur (SMA) findet man in ca. 3% der kaukasischen Bevölkerung. Hohe SMA Titer (>1:160) mit Aktin-Spezifität und polygonalen, percellulären und canaliculären Mustern im Rattenleber-Präparat findet man bei 97% aller Patienten mit autoimmuner chronisch aktiver Hepatitis (AIH). SMA findet man in niedrigerer Frequenz auch bei Uveitis, medikamenteninduzierter Hepatitis, Alopezia areata, Alkohol-induzierter Hepatitis, bzw. anderen Virus-Erkrankungen, wie z.B. Mononukleose. Vor allem die anti-Aktin Variante der SMAs sind mit AIH vergesellschaftet. Im Gegensatz dazu findet man Antikörper gegen Intermediärfilamente vor allem bei Virus-induzierter Hepatitis. Wohingegen das Vorhandensein von SMA nicht unbedingt für das Vorliegen einer AIH sprechen muss, spricht das Fehlen von SMA bei vorliegen einer Hepatitis für nicht-immuninduzierte Hepatitis-Ursachen. AIH Inzidenz 1-2/100.000 wobei 80% Frauen betroffen sind. Nur in 15-20% fulminanter Beginn, ansonsten schleichend, chronisch. Typisch wären die Mottenfrassnekrosen in der Leberbiopsie mit portaler und lobulärer Infiltration mit Lymphozyten. Hochtitrige SMA sind typisch für Autoimmun-Hepatitis. AIH ist immer gepaart mit Hyperimmunglobulinämie. Hohe SMA-Titer (>1:320) gegen F-Aktin (polymerisiertes Aktin) oder das gleichzeitige Vorliegen von SMA, ANA und erhöhten Leberwerten sind dagegen sehr spezifisch für AIH vom Typ 1.
Bemerkungen
Antikörper gegen glatte Muskulatur können nicht zuverlässig beurteilt werden, wenn Störfaktoren in der Immunfluoreszenz vorliegen, beispielsweise durch ANA oder Antikörper gegen retikuläre Bindegewebsfasern. Am Befund steht dann "Nicht beurteilbar".
Bereich
Serologie
Folgeparameter
ANA (IFT), Aktin-AK (IFT), Anti-LKM, Anti-SLA, Anti-LC1
Gültig ab
20.09.2024
Version
1
Akkreditiert seit
Kennzeichnung nach MPG / IVDR
CE-IVD-Zertifikat
Kontakt
Prof. Pickl
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